
Freunden helfen ist für mich Ehrensache, wenn dabei noch was rausspringt umso besser. So gelangte auch dieser Bilderrahmen in meinen Besitz, leider etwas ramponiert sollte er auf dem Müll landen. Aus Mangel an Zeit stand er dann eine Weile im Mühlenflur wo er vom Mühlenpapa angerempelt umfiel, dementsprechend also noch mehr Einzelteile vorhanden waren.
Das Bild zeigt eine harmlose Ecke, an der habe ich mich zuerst versucht. Als alle losen Teile zugeordnet waren wurden sie mit einem Sekundenkleber fixiert.

Im Baumarkt habe ich mir in der Künstlerabteilung eine Modeliermasse mitgenommen. Da der Rahmen aus Gips besteht erschien mir das als passend. Diese lies sich leicht formen und in die Leerräume der Verzierung drücken. Mit einem feuchten Pinsel konnte ich dann die Übergänge schön verstreichen und die Form ausarbeiten. Als letzten Schritt wird dann noch mit einem feinen Schleifpapier nachgearbeitet (120-240) nachdem die Masse vollständig ausgehärtet ist.

Jetzt kommt der schwierige Teil, den Farbton treffen! Mit einem Goldton von meinen Modelbaufarben grundiere ich zuerst die weißen Flächen und versuche die Übergänge schon etwas zu kaschieren.

Wenn alles getrocknet ist geht es mit einem sogenannten "Shader" weiter. Diese Farbe ist äußerst flüssig und schwemmt die Farbpigmente in die Vertiefungen. Außerdem dämpft es den Glanz der goldenen Farbe ab. Wenn man genau hinschaut erkennt man immer noch einen Farbunterschied aber auf die Entfernung ist das kaum wahrnehmbar.

Der fertige Rahmen hängt nun an seinem Platz und das noch hoffentlich viele Jahre. Ich möchte aber zu bedenken geben:
Jeder Restaurator schlägt jetzt wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammen und ich rate dringend davon ab eigenmächtig an wertvollen Gegenständen Hand anzulegen, das überlässt man lieber den Profis.